In Grabow waren die Drachen los

Das Grabower Stadtfest 2010, veranstaltet am Freitag und Sonnabend, bot viel Spaß und jede Menge Erkenntnisse. Zum Einen, dass das Drachenbootrennen im Hafen auch nach einem Jahrzehnt nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt hat. Zwölf Crews gingen an den Start und sorgten für jede Menge Spaß im Hafen. Zum Anderen, dass die Grabower Feierwütigen die diesjährige kleinere Festvariante offensichtlich mit zwiespältigen Gefühlen betrachteten und ein nicht geringer Teil sich enttäuscht zeigte.

Die Drachen kämpften am Sonnabendnachmittag für Ludwigslust als altem und neuem Kreissitz. Dieses Motto stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Sichtbar nicht nur durch ein großes Transparent, sondern auch durch bedruckte gelbe T−Shirts und Sticker.

An den Start gingen Teams mit teils klangvollen Namen. Billerbecks Team aus Ludwigslust war dabei, natürlich stark geprägt von Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Daneben gingen die Stadtdrachen an den Start, die Black PearlsHelden vom AmselringSchwarz−LilaKampftaucherLuomanFeuerwehr und GFC. Die Waldbader hatten auf ihren Shirts den Zusatz verewigt: Wasser, nein danke! Den packenden Kampf um Platz eins lieferten sich die Crew von Fit for Life aus Ludwigslust und vom Grabower Vodafone Shop. Diesmal gelang es den Lindenstädtern noch, mit einem hauchdünnen Vorsprung ihren Vorjahressieg zu verteidigen. Aber die unterlegenen Grabower Kommunikationsanbieter kündigten bereits an: Nächstes Jahr seid ihr fällig.

Als gute Idee erwies sich auch das Eldeschwimmen im Hafenbecken im Anschluss an den Wettbewerb der Drachen, auch wenn sich nur ein überschaubares Häufchen von Wasserratten dazu einfand.

500 bis 1000 Schaulustige waren es den Nachmittag über, die sich das Rennen im Hafen nicht entgehen lassen wollten. Das Festkomitee zeigte sich mit der Resonanz denn auch zufrieden. Anders die Tanzveranstaltung am Sonnabendabend, zu der sich nicht so viele Gäste wie erhofft einstellten. Es gab Kritik, weil sich viele lieber die heimelige Atmosphäre zwischen den Fachwerkhäusern am Markt zurück wünschten.

Bürgermeister Ulrich Schult, der nach einem Unfall im Krankenhaus liegt, ließ sich gestern informieren. Es besteht Einigkeit bei den Organisatoren, im nächsten Jahr wieder die alte Stadtfestvariante aufleben zu lassen. Man hat 2010 ein Zeichen des Sparens gesetzt. Notwendig, weil im letzten Jahr auch in Grabow die Gewerbesteuereinnahmen geschrumpft sind. Bevor den städtischen Vereinen die Geldzuwendungen gekürzt werden, sollten lieber das Stadtfest ein Nummer kleiner ausfallen − so die Intention in der Eldestadt. Aus dem Festkomitee kam schon jetzt die Bitte an die Stadtvertreter, im kommenden Jahr wieder mehr Geld für das Stadtfest bereitzustellen.

Die Grabower vergleichen sich gern mit dem gleichfalls an diesem Wochenende veranstalteten Altstadt− und Schützenfest in Hagenow. Die Anerkennung ist neidlos, dass die Hagenower momentan die Nase vorn haben. Das soll sich aber in den kommenden Jahren mit einem aktualisierten Konzept in Grabow wieder ändern.

−−− QUELLE : SVZ −−−